Am zweiten Wochenende der Landesmeisterschaften gingʼs noch einmal richtig zur Sache
München. Mit höchster Konzentration und größter Motivation waren die jungen Teilnehmer am Samstag und Sonntag, dem 9. und 10. Juli, im Münchener Q-Billard angetreten, nachdem am vergangenen Wochenende bereits die Sieger in den Poolspielarten 14/1-endlos und 8-Ball sowie im Snooker ermittelt worden waren. Nun standen die Wettbewerbe im 9- und 10-Ball, Karam-bol-Dreiband / freie Partie und in der Billardsportart Novuss auf dem Programm.
Tag 3
Schon am Samstag war der Andrang zum 10-Ball enorm: 29 Anwärter standen an den Tischen des BSV parat, um sich eine der begehrten Medaillen und vielleicht sogar die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften im November zu sichern.
Jeder und jede in den fünf Altersgruppen wusste, dass die 10 am Ende über Sieg oder Niederlage entscheidet. Das simple Lochen der Objektkugeln allein macht noch keinen Profi aus: Im Spielverlauf ist oftmals auch der Vorausblick auf eine schwierige Ausgangsposition für den Gegner gefragt, wenn man selbst keine Chance des Versenkens für sich erkennt.
Anders als beim 8-Ball konnte sich bei den wmU15 Emily Winzinger vom SC Dingolfing diesmal gegen Linus Schmidt vom SPC Hof behaupten und eroberte den zweiten Platz. Mit einem starken 4:0 gegen Winzinger im Endspiel ergatterte sich Fabian Kürschner vom BSV PB München die Goldene. Seine Freude darüber kann man in dem Siegerfoto (oben) unschwer erkennen.
Ganz vorn dabei war in der Altersklasse mU17 auch wieder Tobias Zannoth (PBC Olimpia München): Er schaffte es diesmal sogar auf das oberste Siegertreppchen (Zweiter im 8-Ball). Im Endspiel schlug er Stavros Ioannou (BSV Playhouse FFB) mit 4:2. Mit Platz drei musste sich Jonas Konik vom BC 98 Aschaffenburg begnügen.
Als wären die Namen und die Rangfolge in Stein gemeißelt endeten die Partien der mU19 wie am vergangenen Wochenende im 14/1 und im 8-Ball: Auch im 10-Ball setzte sich Tim Kampfmann vom BV Schöllkrippen vor Enrik Spoerer vom 1. PBC Klingenberg. Den beiden Unterfranken folgte abermals Michael Speicher vom BC Spitzwegwinkel Straubing.
Im Sechserfeld der wU19 schlug Edith Sirch (1. PBC Memmingen) die gleichsam favorisierte Tina Gulic vom gastgebenden BSV München deutlich mit 4:0 und wiederholte damit das Ranking des 14/1 und des 8-Balls. Platz 3 erspielte sich Simone Wimmer vom BC 73 Pfeffenhausen.
In der Juniorengarde der wmU23 hatte Felix Kartheininger (1. PBC Königsbrunn, links) im kleinen Finale gegen Felix Schweikl (SC 147 München) zwar einige Mühe, gewann aber die Begegnung mit 5:4. Sieger Nishan Hülbig (BSV Playhouse FFB, mitte) setzte sich mit einem 6:0 überdeutlich vor Mahmoud Afzali (2., BC Haunstetten, rechts).
Am Ende des langen dritten Spieltags war die gute Laune ungebrochen – nicht nur bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sondern auch bei den Spielleitern Walter Ryll (links) und Ekkhard Schneider-Lombard.
Tag 4
Am Sonntag, und damit am letzten Tag, galt es nicht nur die Landesmeister im Pool-9-Ball zu ermitteln, sondern auch im Karambol-Dreiband / Freie Partie und in der noch jungen Spielart Novuss. Einen Tisch – unbespannt und nur einen Quadratmeter groß – hatte der BBV-Vizepräsident für Breiten- und Zielgruppensport Kaspars Paegle mitgebracht. Er leitete auch die Partien der zehn Titelanwärter. Mit den Regeln sind unsere Leserinnen und Leser bereits im September 2020 bekannt gemacht worden. Vier Jahre zuvor wurde die aus dem Baltikum stammende Billarddisziplin vom Bayerischen Landessportverband anerkannt. Seit 1993 finden Weltmeisterschaften statt.
Simone Wimmer (BC 73 Pfeffenhausen) verstand es, auch auf der ungewohnt kleinen Spielfläche ihre Steine zu lochen. Kurz zur Erinnerung: Gespielt wird mit Holzscheiben statt mit Kugeln auf vier Taschen. Was sich kinderleicht anhört, ist es nicht: Hier gelten andere Masse- und Dynamikgesetze als beim Stoß auf Phenolharzkugeln.
Auf den ersten Platz beamte sich neben der Drittplatzierten Wimmer (links im Bild) Chanakya Bhaskara (mitte) vom BSV Playhouse FFB. Rechts neben ihm freut sich Vereinskamerad Stavros Ioannou, der es auf den 2. Platz geschafft hatte.
Die Kämpfe im Dreiband-Karambol und in der Freien Partie entpuppten sich vor Ort als Duell von nur zwei Teilnehmern: Nachdem der dritte Konkurrent nicht angetreten war, spielten Lucas Egert und Alexander Nowak (beide BSC Paffenhofen, unten) gegenseitig um Gold und Silber. Und zweimal setzte sich Egert (rechts) vor Nowak. Damit blieben alle Urkunden im oberbayerischen Landkreis.
Als letzte Pool-Diziplin stand am Sonntag 9-Ball auf dem Spielplan der Turnierleiter Ekkhard Schneider-Lombard und Christoph Reith.
Einen zusätzlichen Anreiz hatte das Präsidium des Bayerischen Billardverbands zum Abschluss des Mammutturniers parat: die Verlosung eines Wochenendes (zweimal 5 Trainingsstunden) mit dem Leistungssportreferenten Schneider-Lombard und die Bewirtung, auch der Betreuer, für die Goldmedaillengewinner auf Kosten des Verbands. Unter den Zweitplatzierten entscheidet das Los über einen Trainingstag und bei den Bronzemedaillengewinnern über einen halben.
Bei den mwU15 im 9-Ball holte sich Sepehr Nuri vom PBC Olimpia München (links) die Goldene mit einem Finalergebnis von 4:1 vor der Zweiten Emily Winzinger (SC Dingolfing, mitte) und dem Dritten Linus Schmidt (SPC Hof, rechts).
Informationen: Leistungssportreferent Ekkhard Schneider-Lombard
Spielleitung: Schneider-Lombard, Walter Ryll, Christoph Reith, Lucas Egert, Kaspars Paegle
Fotos: Enrico Kürschner, Alexander Nowak, Ekkhard Schneider-Lombard
Text / Layout: Presse- und Medienreferent Henning Lauterbach