40 Stunden nach Down Under unterwegs

Yvonne Ullmann-Hybler bei der 9-Ball-WM in Neuseeland

Es war eine Reise um die halbe Welt zur WPA World 9-Ball Women’s Championship vom 3. – 8. September mit einem guten Mittelplatz für Yvonne Ullmann-Hybler unter 48 Teilnehmerinnen.

Mit dabei war auch Ehemann Roman, der wie Yvonne bei den Pool Brothers Fürstenfeldbruck spielt, aber für Tschechien am Start war.

Im Gespräch mit der BBV-Presse erzählte sie über ihren Weg dorthin und berichtete über ihre Erlebnisse.

„Qualifiziert habe ich mich über die Eurotour, da stehe ich momentan auf Platz 11 des Damen-Rankings und hatte somit für die WM die Startberechtigung in der Tasche.“

Yvonne hat sich gründlich auf die Meisterschaft vorbereitet. „In den 10-12 Wochen vor dem Turnier habe ich 5-6 Mal die Woche morgens 1 ½ – 2 Stunden vor 8 Uhr trainiert. Morgens deswegen, weil es da an meinem Tisch, den ich in meinem Geschäft stehen habe, noch angenehm kühl war und ich im Anschluss an die Arbeit gehen konnte.“

Die Reise nach Neuseeland plante sie lange und sehr genau. „Wir starteten am 29. August und waren 40 Stunden unterwegs mit einer reinen Flugzeit von 26 Stunden. Aber trotz der 10 Stunden Zeitverschiebung kamen wir am Samstag ohne Jetlag an. Mit dem Leihwagen ging’s im ungewohnten Linksverkehr zu unserem schönen Appartement in Hamilton, Waikato.“

Die Auslosung bescherte ihr besonders schwere Gegnerinnen, “darunter die  Nr. 11 und 6 der Weltrangliste, gegen die ich mich geschlagen geben musste. Das ist schon ein Unterschied zur Eurotour. Die 48 teilnehmenden Spielerinnen der Weltelite spielen auf einem deutlich höheren Niveau. Viele kommen aus dem asiatischen Raum -Taiwan, Korea- und sind Profis. Aber ich habe gesehen, dass ich mithalten kann und sich das Training ausgezahlt hat.“

Die Weltmeisterschaft wird im Modus best of 3 Gewinnsätze mit je 4 Spielen und im Doppel-KO ausgetragen.

Ihr erstes Match gegen die Japanerin Samia Konoshi ging über die volle Distanz und Yvonne hatte das glückliche Ende für sich. In der Gewinnerrunde traf sie auf die Australierin Meng-Hsia Hung, der sie nach über drei Stunden Spielzeit den Vortritt lassen musste. Klar mit zwei Sätzen (4 : 2, 4:3) endete für sie die Partie gegen die US-Amerikanerin Savannah Easton. In der nächsten Runde traf sie auf Jasmin Ouschan.

„Immerhin konnte ich den ersten Satz gegen Jasmin Ouschan 4 : 0 gewinnen. Aber du darfst halt nicht den kleinsten Fehler machen, das wird sofort bestraft.“ Die Österreicherin konnte das Spiel drehen und mit 2 : 1 Sätzen gewinnen.

Leider kam Yvonne nicht unter die letzten 16 und damit in die Preisgeldränge des mit 175.000 US Doller ausgelobten Turniers.

Alles in allem blickt sie positiv auf die WM zurück: „Ich habe mich sehr gut gefühlt und konnte alles im Training Erarbeitete abrufen. Die Leistungsdichte ist groß und ein Fehler führt zum Spiel- oder gar Satzverlust. Mit Platz 24 bin ich zufrieden.“ Aber „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, wie sie in ihrem Facebook-Post schreibt und es gilt weiter zu trainieren.

Im Anschluss an das Turnier nahmen sich die Hyblers Zeit für einen Ausflug. „Neuseeland ist so ein traumhaft schönes Land, das schönste, das ich je besucht habe.“ Und: „Ich würde dort drei Mal im Jahr Urlaub machen!“

Zurück in Deutschland bereitet sich Yvonne Ullmann-Hybler schon wieder auf eine neue Herausforderung vor.

„Ich werde nächste Woche ab 19. September in Slowenien in Podčetrtek beim 2024 WPA Women’s European Heyball Open – Stage 1 dabei sein und freue mich schon sehr darauf. Ich denke, ich habe eine gute, einfache Auslosung und Aussichten, vorne dabei zu sein.“

Fotos: Yvonne Ullmann-Hybler, 

Archiv BBV: Christa Chevalier

Text: Christa Chevalier